Erziehung

Ökologische Bildung: So bastelt man Nachhaltigkeit

Zur Kindererziehung gehören heutzutage viele Bereiche mit dazu, die vor Jahrzehnten kaum beachtet wurden. Nachhaltigkeit ist genau wie der Schutz der Natur einer davon. Seit Jahren bezeichnet das Umweltbundesamt Klimaschutz als eines der wichtigsten Themen der Gesellschaft. Auch die physischen Auswirkungen des Klimawandels lassen sich angesichts immer heftigerer Wetterphänomene kaum verleugnen. Dementsprechend bewusst sind sich die meisten Eltern der Verantwortung, ihren Kindern Nachhaltigkeit mit auf den Weg zu geben. Schon bei den Kleinsten gelingt das im Rahmen von unterhaltsamen Tätigkeiten wie dem Basteln. Wie wird ökologische Bildung aus dem kreativen Spaß?

Worauf es ankommt bei der Erziehung zur Nachhaltigkeit

2019 ist die Weltklimakonferenz gescheitert. Seitdem erfahren die Folgen des Klimawandels noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Zum Schutz der Welt und nachfolgenden Generationen ist heutzutage jeder zu einem nachhaltigen Lebensstil aufgerufen. Eltern stehen hierbei besonders in der Pflicht, denn ihr Verhalten in Bezug auf die Umwelt und den Klimaschutz prägt den Nachwuchs bedeutend. Kinder werden durch Einrichtungen wie den Kindergarten, ihre Freunde und die Medien zwar auch von außen beeinflusst.

Weil sie vor allem durch Nachahmung lernen, sind die Eltern im Hinblick auf das richtige Verhalten gegenüber der Natur weiterhin die wichtigsten Vorbilder. Entscheidend ist die elterliche Motivation zum Klimaschutz. Dogmatisch etwas vorzuleben, hat kaum Effekt. Kinder müssen die Absicht und den Zweck der elterlichen Verhaltensweisen verstehen und für authentisch halten.

Von Nähen bis hin zu Upcycling

Je stärker der Familienalltag auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, desto authentischer wirken die Klimaschutz-Bestrebungen ihrer Eltern auf sie. Kreative Beschäftigungen im Geiste der ökologischen Bildung kommen da wie gerufen. Vom Nähen eigener Kleidungsstücke bis hin zum Anbau eigener Gemüsesorten. Auch durch selbst gepflanzte Bäume oder Müllsammelaktionen lässt sich das Engagement für Nachhaltigkeit authentisch vermitteln und gezielt fördern. Eine noch erfolgversprechendere Maßnahme ist das Upcycling entstandener Hausabfälle. Von Milchtüten bis hin zu Korken oder Plastikflaschen lässt sich der unterschiedlichste Müll als Bastelobjekt weiterverwenden.

Bewaffnet mit einer Schere und Klebstoffen passend zu den jeweiligen Materialien, lernen die Kleinen dabei auf spielerischen Weg das Prinzip der Müllvermeidung und Weiterverwertung kennen: Abfall bekommt beim Upcycling eine zweite Chance, indem man ihn aus neuen Blickwinkeln betrachtet und auf kreativem Weg neue Verwendungszwecke entdeckt. Das spricht Kinder auf mehrere Weise an. In jedem Nachwuchs schlummert ein kleiner Entdecker und auch das kreative Denken wird mit Bastelarbeiten jener Art gefördert. Zu den beliebtesten Upcycling-Ideen für den Familienalltag gehören:

  • selbstgebaute Möbel oder Lampenschirme aus Paletten
  • Windspiele auf Kronkorken
  • Blumentöpfe, Sparschweine und Sanduhren aus Plastikflaschen
  • Figuren aus Eierkartons
  • Stifthalter aus Klopapierrollen
  • Taschen aus Milchkartons
  • Vogelfutterstationen aus Chipsdosen

Das beim Upcycling vermittelte Verständnis für Nachhaltigkeit hilft dem Nachwuchs nicht nur in der Grundschule. Auch im künftigen Leben sind die vermittelten Kompetenzen wertvoll.

Wie geht man beim Upcycling mit Kindern vor?

Um künftig mit scheinbarem Müll zu basteln, legen Eltern gemeinsam mit ihrem Nachwuchs am besten eine Kiste mit wiederverwertbaren Abfallmaterialien an. So lernen die Kleinen zugleich etwas über die Mülltrennung. Geeignetes Bastelmaterial wird vor der Lagerung am besten gründlich gereinigt. Bevor drauf los gesammelt und gesäubert wird, muss man dem Nachwuchs durch kinderfreundliche Erklärungen das Vorgehen verständlich machen. Das Beste an der Sache: Kinder werden für die Mülltrennung auf diese Weise im weitesten Sinne belohnt. Je mehr verwertbare Abfälle sie nämlich vom restlichen Hausmüll trennen und in die Kiste werfen, desto näher rückt die nächste Bastel-Aktion. Gesammelt werden

  • Klopapierrollen. Mit Kleinkindern lassen sich hieraus mithilfe einer Kordel beispielsweise Schlangen zusammenbauen, die der Nachwuchs bunt gestalten darf. Ältere Kinder können die Rollen als Körper für Insekten, Weihnachtsmänner oder Vögel verwenden.
  • Korken. Nach einem zehnminütigen Bad in heißem Wasser lässt sich dieses Material mit Schraubösen versehen und in bemalte Schlüsselanhänger verwandeln.
  • Eierkartons. Aus den spitz zulaufenden Ecken der Eierkartons können Pinguine und aus den Bechern Wale entstehen.
  • Dosen. Einfach an einer Schnur befestigen, mit Erdnussbutter bestreichen und Vogelfutter darauf streuen, um eine Vogelfütterungsanlage daraus zu bauen.

Upcycling geht auch mit Küchenabfällen

Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und den Klimaschutz ist Lebensmittelverschwendung ein wichtiges Thema. Kinder lernen am besten schon früh, Nahrungsbestandteile so weit wie möglich zu verwerten. Eierschalen müssen beispielsweise nicht entsorgt werden. Nach einer gründlichen Reinigung sind sie ideale Bastelmaterialien. Dasselbe gilt für die Kerne von Früchten wie Kirschen oder Nektarinen. Bei Erd- und Walnüssen lassen sich die Schalen weiter verwerten. Bei Fischen die ausgekochten und gesäuberten Gräten und sogar aus Knochen können spannende Bastel-Kreationen entstehen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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