Schwangerschaft

12 SSW: Ziehen im Unterleib ein typisches Symptom?

Die zwölfte Schwangerschaftswoche wird von vielen werdenden Müttern oft gleichzeitig mit Freude und Bangen erwartet. Nach Ende der 12 SSW ist das Risiko einer Fehlgeburt stark reduziert. Die kritische Phase gilt dann als überwunden. Der Zeitpunkt der 12 SSW wird daher häufig empfohlen, um dem Umfeld die freudige Nachricht mitzuteilen.

Doch was hat es zu bedeuten, wenn zu diesem Zeitpunkt plötzlich ziehende Schmerzen im Unterleib auftreten? Die meisten Frauen fühlen sich in diesem Fall ängstlich und verunsichert. Was es mit solchen Schmerzen auf sich hat und wann man handeln sollte, soll im nachfolgenden Artikel erklärt werden.

Ziehen im Unterleib in der 12 SSW: Welche Ursachen kann das haben?

In der Schwangerschaft kann es häufiger zu Bauchschmerzen kommen. Das ist meist vollkommen normal und unbedenklich – auch in der 12 SSW. Die (Mutter-)Bänder und Sehnen der Gebärmutter müssen sich schließlich zusammen mit dem wachsenden Embryo dehnen. Dies kann zu ziehenden Unterleibsschmerzen führen. Auch die Muskeln in der Gebärmutterwand werden stark beansprucht. Dass Muskelkater unangenehme ziehende Schmerzen verursacht, ist den meisten Menschen wohlbekannt. Im Grunde geschieht hier nichts anderes. Ein ziehender Schmerz im Unterleib ist sehr häufig auf die sich dehnenden Mutterbänder zurückzuführen, deren Aufgabe darin besteht, die Gebärmutter an ihrem Platz zu halten.

Die Schmerzen dauern oft nur ein paar Minuten an und können mehrmals täglich auftreten. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, umso intensiver können die Mutterbänder schmerzen. Dies ist im Rahmen einer Schwangerschaft vollkommen normal. Es besteht weder Handlungsbedarf noch Grund zur Sorge. Neben den Mutterbändern kann auch eine stagnierende Verdauung Unterbauchschmerzen bei Schwangeren verursachen. Dies kommt recht häufig vor. Dennoch sollte bei Schmerzen vorsichtshalber die Hebamme oder der Arzt informiert werden.

Wann ist bei Ziehen im Unterleib Handlungsbedarf geboten?

Manchmal können ziehende Unterleibsschmerzen auch auf ernste Komplikationen hinweisen. Sollten neben den Schmerzen Symptome wie Schmierblutungen, ungewöhnlicher Scheidenausfluss, massive Krämpfe oder ein allgemeines starkes Krankheitsgefühl auftreten, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Gerade in den ersten drei Monaten können ziehende Schmerzen in Kombination mit Blutungen eine drohende Fehlgeburt ankündigen. Leider lässt sich dagegen meist nur wenig unternehmen. Wenn der Embryo sich in den ersten zwölf Wochen nicht richtig entwickeln oder einnisten konnte, ist häufig ein Abort die Folge.

Werden Bauchschmerzen in Kombination mit ungewöhnlichem Ausfluss (grün, gelb, unangenehm riechend) festgestellt, kann eine bakterielle Infektion die Ursache sein. Eine Behandlung sollte zeitnah erfolgen, da die Bakterien ansonsten aufsteigen und den Embryo gefährden können.

unterleibschmerzen 12 ssw
New Africa/shutterstock.com

Wie entwickelt sich das Baby in der 12 SSW?

In der zwölften Schwangerschaftswoche misst der Fötus 43 bis 51 cm und wiegt ungefähr 14 Gramm. Das Baby ist zu diesem Zeitpunkt bereits ziemlich lebhaft. Es kann die Hände zu Fäusten ballen, die Handgelenke bewegen sowie die Ellenbogen strecken und beugen. Es beginnt, seinen Mund zu öffnen, um zu gähnen oder Fruchtwasser zu trinken. Auch die Entwicklung des Gebisses wird angelegt. Erste Zahnknospen entstehen. Der Dottersack bildet sich zurück, da die Ernährung des Kindes nun vollständig über die Plazenta erfolgen kann.

Ersterer ersetzt in den ersten Wochen der Schwangerschaft die noch nicht ausgebildete Leber und stellt auf diese Weise die Versorgung des Embryos sicher. Der Dottersack weist eine ringförmige Struktur auf. In der 12 SSW ist das Baby im Ultraschall deutlich als werdender Mensch zu erkennen. Der Kopf ist im Verhältnis zum restlichen Körper zwar noch immer übergroß, doch jetzt lassen sich die Nase, die Ohren und die Anlage der Augenlider ausmachen. Die Schilddrüse des Kindes beginnt ab der 12 SSW erstmals mit der eigenständigen Hormonproduktion. Darüber hinaus werden auch die Genitalien sichtbar.

Da sich diese aber anfangs noch sehr ähneln, kann man noch nicht sicher bestimmen, welches Geschlecht das Baby haben wird. In der 12 SSW können erste Untersuchungen gemacht werden, die eine genetische Abweichung (z. B. Trisomie 21) feststellen. Letzteres ist jedoch nicht verpflichtend, sondern kann von jeder Mutter individuell entschieden werden.

Wie verändert sich der Körper der Mutter in der 12 SSW?

In der 12 SSW ist äußerlich meist noch nicht viel von der Schwangerschaft erkennbar. Besonders, wenn es sich um die erste Schwangerschaft handelt, muss die Frau sich ein wenig gedulden, bis sich der ersehnte Babybauch wölbt. Handelt es sich um die zweite Schwangerschaft oder um eine Frau von sehr schlanker Statur, lässt sich mit ein wenig Glück bereits jetzt eine Wölbung unter der Bauchdecke ertasten. Auch wenn die Schwangerschaft nach außen hin noch nicht sichtbar sein sollte, verändert sich im Körper jedoch einiges. Die Gebärmutter ist nun ungefähr auf Faustgröße eines Mannes angewachsen.

Die Schilddrüse der Mutter nimmt an Größe zu und steigert die Produktion, um das Kind mit ausreichend Jod zu versorgen. Jodmangel ist in hiesigen Gefilden allerdings weit verbreitet. Um den Bedarf sicherzustellen, empfiehlt sich der regelmäßige Verzehr von Fisch wie z. B. Kabeljau oder Seelachs. Wer keinen Fisch mag, sollte nach Absprache mit dem Arzt Jod mithilfe von Tabletten substituieren. Bei manchen Frauen treten in der 12 SSW ziehende Schmerzen im Unterleib auf. Viele befürchten dann eine bevorstehende Fehlgeburt. Diese Sorge ist in den meisten Fällen glücklicherweise unbegründet. Ziehende Schmerzen im Unterleib können oftmals auf harmlose Ursachen zurückgeführt werden.

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