Alltag

Wie lange darf man mit 15 draußen bleiben?: Gesetze und Tipps für Eltern

Ganz in Anlehnung an die Liedzeile im zitierten Song von Laserkraft 3D ist doch eines völlig klar – so gut wie jeder Teenager will am liebsten bis ultimo draußen sein und vor allem im Sommer und in Ferienzeiten entbrennt nicht selten die allabendliche Diskussion, wann denn nun aus Sicht aller Beteiligter der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sich zurück ins elterliche Heim zu begeben.

Wie lange darf man mit 15 draußen bleiben?

Die Empörung der Teenager ist meist groß und eigentlich ist es aus deren Sicht immer zu früh. Wo man doch gerade noch so spannende Themen mit der besten Freundin besprochen hat und am liebsten noch eine Runde durch den Ort laufen würde. Oder wenn man gerade mit seinen Jungs neue Pläne ausheckt für die kommende Geburtstagsfeier am nächsten Wochenende. Doch wie kreativ und einfallsreich die Teenies auch sein mögen, der deutsche Staat hat in seinem Grundgesetz die Grenzen und Richtlinien ganz klar und deutlich gesetzt. Vor allem die Eltern sollten sich an diesen rechtlichen Spielregeln orientieren und diese auch in Hinsicht auf ihre Sprösslinge einhalten. Egal, wie schwer das auch manchmal sein mag.

Was sagt das Jugendschutzgesetz zu dieser Thematik?

Erstmal sollten sich alle Betroffenen darüber klar werden, dass es Gesetze und Regeln nicht als Schikane oder Spaßbremse gibt, sondern damit die Bürger mehrheitlich geschützt werden und ein geordnetes Zusammenleben möglich ist. Gerade das Jugendschutzgesetz bildet eine wichtige Instanz und sorgt seit vielen Jahrzehnten dafür, dass die Jugend geschützt und einigermaßen behütet aufwachsen kann. Es ist das oberste Gebot, dass der Jugendschutz die jungen Menschen vor Gefahren bewahrt und sie nicht zu früh mit negativen Einflüssen vertraut werden. Für alle Altersklassen und die jeweiligen Jahrgänge bietet das Jugendschutzgesetz klare Informationen und Verhaltensweisen an.

Die Gruppe der 15-jährigen ist hierbei natürlich besonders interessant, weil sie so kurz vor dem 16. Geburtstag steht, der einhergeht mit der Erlaubnis Alkoholika kaufen zu können und erstmals Einlass zu Diskotheken und ähnlichem erlaubt. Dennoch gelten für alle 15-jährigen die gleichen Regeln wie auch für die Gruppe der 14-jährigen. Da sie eben noch nicht 16 sind, dürfen sie weder Alkohol kaufen noch Diskotheken betreten und müssen eben auch bis 22 Uhr zu Hause sein. Das bedeutet ganz konkret, dass alle 15-jährigen rein rechtlich gesehen um 22 Uhr zu Hause sein müssen und dann auch nur bis zu dieser Uhrzeit ohne Begleitung der Eltern draußen angetroffen werden dürfen. Lediglich das Spielen oder Aufhalten vor dem eigenen Haus oder im Grundstück wird gestattet.

jugendschutzgesetz
New Africa/shutterstock.com

Rechtliche Konsequenzen für Eltern

Welche rechtlichen Konsequenzen drohen Kindern und Erziehungsberechtigten bei der Missachtung der Gesetze? Da diese Gesetze eben zum Schutz der Heranwachsenden beitragen sollen, werden sie auch konsequent umgesetzt und vor allem Polizei und Staatsanwaltschaft legen ein besonderes Augenmerk auf die Einhaltung dieser Regeln. Sollte ein Jugendlicher mit 15 Jahren nach 22 Uhr auf der Straße von der Polizei aufgegriffen werden oder an einer anderen Geschichte mit Nachverfolgung beteiligt gewesen sein, drohen nicht nur dem Jugendlichen selbst, sondern auch den Eltern oder Erziehungsberechtigten ernsthafte Strafen, vor allem wenn es zum wiederholten Mal vorkommen sollte.

Erstmalige und einmalige Verstöße werden meist mit mündlichen Verwarnungen oder Belehrungen geahndet. Hier ist es einfach wichtig, sich der Lage trotzdem bewusst zu sein und diese Sachverhalte nicht als harmlos und unwichtig abzutun. Sollte es wiederholt zu Verstößen kommen, können betroffene Jugendliche von gemeinnütziger Arbeit, über richterlich angeordneten Hausarrest bis zum Aufenthalt in einer Jugendhaftanstalt alles erwarten. Doch weit schwerwiegender wäre hier, dass vor allem auch die Erziehungsberechtigten ernsthafte Probleme bekommen können. Sie müssen oft nicht nur die finanzielle Aufwendung für Verstöße übernehmen.

In den schlimmsten Fällen kann es sogar zu regelmäßigen Kontrollen und Besuchen des Jugendamts kommen. Sollte dies eintreten, dürfte auch dem lockersten Elternteil klar werden, dass es nun zu einer ernsten und zu überdenkenden Situation gekommen ist. Im allerschlimmsten Fall droht sogar der Entzug des Sorgerechts für die Eltern.

Wie können sich Eltern korrekt und pädagogisch sinnvoll verhalten?

Zunächst schadet es nie, wenn sich Eltern ernsthaft und interessiert mit den betreffenden Kindern auseinandersetzen. Ein Dialog kann hier oft schon die ersten Hürden überwinden und das Problem vielleicht auch schon lösen. Allerdings sollte hier nicht zu sehr auf Strenge und harte Führung geachtet werden, vielmehr ist es immens wichtig, den Jugendlichen das Gefühl von Augenhöhe und Verständnis zu vermitteln. Schließlich war auch jeder Elternteil einmal jung und im gleichen Alter. Man sollte versuchen, sich an seinen eigenen Freiheits- und Unternehmensdrang zu erinnern und dem Kind auch seine eigenen Ideen zugestehen.

Wichtig ist dann allerdings, dass man die Kinder auch auf die bestehenden Gesetze und Regeln hinweist und ihnen auch unmissverständlich klarmacht, dass sie sich mit ihren Gedanken außerhalb der gültigen Gesetze bewegen und dadurch in Probleme geraten können. Man sollte auch deutlich sagen, dass sich das Kind vor allem auch für seine Zukunft und die Pläne dafür einen großen Stein in den Weg legen kann. Klug wäre es auch, den Kindern dann im Gegenzug dafür etwas anderes anzubieten, was sie bis dato vielleicht nicht durften. Mehr Verantwortung in der Familie übertragen oder auch mal bei anderen Dingen 5 grade sein lassen, damit sich die Kinder erwachsen und verantwortungsvoll behandelt fühlen.

15 jährige draußen
diignat/shutterstock.com

Wie lange darf man mit 15 draußen bleiben?: Das Fazit

Am Ende des Tages ist es gesetzlich einfach klar geregelt, welche Altersklassen sich wie lange und wo außerhalb des Elternhauses und ohne elterliche Begleitung aufhalten dürfen. Selbst wenn es einem als Jugendlicher nicht immer passt, so können sich Eltern stets auf diese Gesetze berufen und auf ihre Einhaltung pochen. Wichtig ist hierbei nur, dass dieser Dialog ernsthaft, aber auch mit dem nötigen Fingerspitzengefühl behandelt wird. Schließlich handelt es sich um junge Menschen, die gerade mit vielen Herausforderungen in ihrem Leben und Alltag konfrontiert sind.

Es tut gut, sich auch einfach mal an sein eigenes 15-jähriges Ich zurückzuerinnern und sich zu fragen, was man sich damals selbst gewünscht hat und was man als unfair empfunden hat. Gelingt dieser kleine Gedankensalto, dann steht einer Klärung der Probleme gar nicht mehr viel im Weg und alle Beteiligten können sich mit der Sachlage besser anfreunden. Als Familie an einem Strang ziehen und Probleme angehen führt unweigerlich zu einer Verbesserung der Lebensqualität – ganz im Sinne der Väter des Jugendschutzgesetzes.

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