Finanzen

Kita-Gebühren: Was kostet ein Kindergartenplatz?

Die Kindergartenzeit ist für unsere Kinder ein wahnsinnig großer Schritt auf dem Weg in ihr eigenständiges Leben. Mit den ersten Schritten, die von den Kindern im Kindergarten gegangen werden, erleben sowohl unsere Kinder, als auch wir Erwachsenen eine völlig neue Situation, die wir uns bei der langen Zeit im heimeligen Heim nur schwer haben vorstellen können. Wir wollen uns mit der Gefühlsebene beschäftigen, doch auch mit der ganz praktischen Situation im Kindergarten. Dazu gehören ohne Zweifel auch die Kosten, die so unterschiedlich sind, wie es in unserem föderalistischen Land nur irgendwie möglich ist.

Kita Kosten: Große Unterschiede und doch ein unbezahlbarer Wert für die Kinder

Die Kita Kosten unterschieden sich nicht nur von Bundesland zu Bundesland sehr extrem, was in Anbetracht der Bundesländer noch einigermaßen erwartbar gewesen wäre. Stattdessen kann es sogar in nicht wenigen Fällen vorkommen, dass eine Familie mehrere Hundert Euro für den Kindergartenplatz pro Monat bezahlt, während in der Nachbarstadt kostenfreie Plätze ganz selbstverständlich sind. Da wo Gebühren erhoben werden, gibt es in aller Regel eine Staffelung, die bis hin zu mehr als 500€ pro Monat reichen kann und sich nach dem jährlichen Einkommen der Familien richtet.

In einem Land, in dem man sich auf die Fahne schreibt, die Bildung unabhängig vom Elternhaus und von der sozialen Situation gestalten zu wollen, ist die Ungleichheit in der Gebührenordnung und auch die Höhe der teilweise zu bezahlenden Beträge ganz sicher zumindest diskutabel. Beinahe unbestritten ist es heute jedoch, dass der Kindergarten unseren Kindern einen großen Mehrwert liefert und dafür sorgt, dass Gespräche und Handlungen unter Gleichaltrigen entstehen können, die im Umgang mit den eigenen Eltern und anderen Erwachsenen in der Familie gar nicht möglich wären.

Die nicht endende wollende Diskussion: Wann soll ein Kind in die Kita?

Die Frage, ab wann ein Kind in den Kindergarten gehen sollte, ist in vielen Bevölkerungsgruppen eine heiße Diskussionsgrundlage. Während manche Eltern dafür plädieren, dass die Kinder so früh wie möglich mit Gleichaltrigen in Kontakt kommen sollen und ihre Erfahrungen machen, die im Umgang mit Erwachsenen nicht möglich sind, so gibt es auch eine meinungsstarke Gruppe an Menschen, die dies ganz klar ablehnen. Am Ende wird die Frage, wie lange es gut ist, dass ein Kind hauptsächlich im familiären Umfeld erzogen wird und hier auch ganztägig betreut wird, wohl nie geklärt werden und individuell bleiben.

kindergartenplatz
Oksana Kuzmina/shutterstock.com

Abhängig ist der richtige Zeitpunkt, der für den Beginn des Kindergartenbesuchs ausgewählt wird, sicherlich von der individuellen Situation im Elternhaus. Dieser Faktor spielt vor allem auf finanzieller Ebene eine Rolle. Schließlich wird es für viele Familien immer schwieriger, mit nur einem Gehalt auszukommen und den gewünschten Lebensstandard zu sichern. So kommt es dazu, dass der Elternteil, welcher sich nach der Geburt primär um die Kindererziehung gekümmert hat, so schnell wie möglich wieder zumindest stundenweise in den Beruf zurückkehrt. In vielen Fällen handelt es sich dabei um die Kindesmutter. Auch Alleinerziehende sind in dieser Situation und häufig darauf angewiesen, so zügig wie möglich wieder selbst den Lebensunterhalt gestalten zu können.

Weiterhin ist eine Abhängigkeit zum Charakter des Kindes nicht wegzudisktuieren. Während es einigen Kindern sehr leicht fällt und von Beginn an gut tut, sich einen Teil des Tages unter Gleichaltrigen zu bewegen und die Erfahrungen gewinnbringend bei der Ausgestaltung des Charakters zu nutzen, tun sich andere Kinder schwer mit der erstmaligen Abnabelung vom Elternhaus. Ebenso diskutiert wie das Alter, in dem Kinder den Kindergarten besuchen sollten, wird häufig auch die tageweise Zeit, in der die Kinder auswärts betreut werden sollen. Auch hier ist eine individuelle und differenzierte Betrachtung des Themas sicherlich sinnvoller als eine allgemeingültig Aussage, die den meisten Kindern und Familien nicht gerecht wird.

Kita/ Kindergatenplatz Kosten & mehr: Große Schritte für kleine Menschen

Bereits erwähnt haben wir, dass die Kinder in der Zeit, in welcher sie den Kindergarten besuchen, große Entwicklungsschritte bewältigen und die Grundlage schaffen, auch in der Schule erfolgreich ihren Weg weiter gehen zu können. Es ist schon beeindruckend, wenn sich Eltern an die ersten Wochen im Kindergarten erinnern, in welchen das Kind vielleicht noch gar nicht vom elterlichen Arm wollte und nun ein schulreifes Kind in den letzten Ferien mitnehmen, bevor der viel zitierte ,,Ernst des Lebens“ beginnt. Kitas begleiten unsere Kinder heute äußerst professionell und die Erzieherin oder der Erzieher sind längst nicht mehr nur Aufsichtsperson beim eigenständigen Spielen.

Vielmehr handelt es sich um Lernbegleiter, die die Entwicklungsschritte unserer Kinder nicht nur wahrnehmen, sondern auch dokumentieren und im engen Kontakt mit den Eltern darlegen. Zweifellos können die Kinder dabei von der professionellen Expertise der Erzieherinnen und Erzieher profitieren und ihre Entwicklung bestmöglich begleitet vorantreiben. Auch das Erkennen verschiedenster Interessen und erster Talente liegt häufig in der Kindergartenzeit. Wenn die Kleinen voller Stolz heim kommen und plötzlich von nichts anderem mehr sprechen, als von der Bastelstunde oder vom Fußballspiel, so kann man in manchen Fällen erahnen, wohin die Reise des Kindes auf dem Interessengebiet in den nächsten Jahren gehen kann.

Der Rausschmiss, der in vielen Kindergärten traditionell am Ende praktiziert wird, entlässt Kinder in die Schule, die sich in den vergangenen Jahren entwickeln konnten und nun mit einem Koffer voller Fähigkeiten weiterziehen, den es zu schleifen und zu bewahren gilt.

kinder in der kita
Lordn/shutterstock.com

Abkapselung und Stolz: Auch Eltern im Gefühlschaos

Wir wollen uns auch mit der emotionalen Seite des Kindergartenbesuchs beschäftigen, die vor allem uns Eltern betrifft. Gerade wenn sich Eltern gemeinsam dazu entscheiden, dass ein Elternteil ein oder mehrere Jahre daheim bleiben und sich vollumfänglich mit der Betreuung und anfänglichen Erziehung des Kindes zu kümmern, entsteht eine emotionale Bindung, die mit keiner anderen zu beschreiben ist. Selbstverständlich wird diese Bindung im Laufe des Lebens bestehen bleiben und es geht auch nicht darum, eine enge Bindung zwischen Kind und Eltern weg zu reden.

Dennoch ist es ein Schritt der Abkapselung und des Stehens auf eigenen Beinen, wenn wir zum ersten Mal die Kita ohne das Kind verlassen und dann einige Stunden später zurückkommen. Dabei spielt der emotionale Aspekt eine große Rolle und beschäftig uns Eltern sowie die Kinder gerade in den ersten Wochen und Monaten. Manche Eltern raten dazu, sich die eigenen Emotionen nicht anmerken zu lassen, um dem Kind den Abschied nicht schwerer zu gestalten. Jedoch kann die Wahrheit und ein offenes Gesprächsverhältnis auch im Verhältnis zwischen Eltern und den Kindern nicht schaden.

Deshalb raten wir dazu, deinem Kind ruhig zu sagen, dass du es vermisst hast und dass du dich morgens schon darauf freust, wenn ihr euch am Mittag wieder sehen werdet. Dies führt in den seltensten Fällen zu einem schwierigeren Abschied für dein Kind oder dich selbst. Jedoch fühlen sich auch Kinder gerne wertgeschätzt und geliebt und bekommen dies auch gerne gesagt. Die elterliche Sicherheit kann auf den ersten Wegen im Kindergarten durchaus eine große Stütze sein und viel Kraft geben.

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