Erziehung

Baby schreit nach dem Stillen: Ursachen und Tipps zum Beruhigen

Stillen kann eine wunderbare Erfahrung für Mutter und Kind sein. Doch nicht immer läuft alles reibungslos. Viele Mütter kennen das Problem: Das Baby trinkt, alles scheint gut – doch nach dem Stillen weint und schreit das Kleine. Was ist los? Verunsicherung und Sorge machen sich dann schnell breit. Hat es Schmerzen, muss der Kinderarzt zu Rate gezogen werden? Gerade beim ersten Kind ist die Verunsicherung dann groß.

Wichtig zu wissen: Schreien nach dem Stillen ist ein weit verbreitetes Phänomen. Nur in ganz seltenen Fällen stecken wirklich ernste Probleme dahinter. Oft kann man schon mit kleinen Veränderungen Abhilfe schaffen, damit es Baby und Mama bald wieder besser geht!

Baby schreit nach dem Stillen: Ruhe bewahren

Eigentlich sollte Stillen eine beruhigende Erfahrung für Mutter und Kind sein. Frust kommt auf, wenn gerade das Stillen zum Schreien zu führen scheint. Viele Mütter werden dann aus Sorge hektisch und unruhig. Genau das überträgt sich aber auch auf das Kind. Babys haben feine Antennen für die Stimmung, die in der Luft liegt und weinen oft noch mehr, wenn die Mutter selbst unruhig oder gar panisch wird. Ruhig bleiben ist deswegen das Gebot der Stunde, auch wenn es natürlich oft schwer fällt. Bitten Sie gegebenenfalls einen Partner um Hilfe, sodass man selbst einmal kurz aus der Situation gehen und sich sammeln kann.

Wichtig: Niemals darf ein schreiendes Baby geschüttelt werden! Hier können schwere Verletzungen entstehen. Durchatmen, das schreiende Baby einer vertrauten Person geben und neue Kraft tanken ist beim schreienden Kind immer der beste Weg.

Stimmt die Anlegetechnik?

Probleme beim Stillen, die in Schreien münden, können oftmals in einer ungünstigen Anlegetechnik begründet sein. Liegt das Baby nicht gut an der Brust, trinkt es womöglich zu wenig Milch oder verspannt sich stark beim Trinken. Hunger und muskuläre Verspannungen können die Folge sein, die das Baby nach dem Trinken weinen lassen. Hier ist die Hebamme ein guter Ansprechpartner. Sie kann die Anlegetechnik beobachten und wertvolle Tipps geben. Viele Mütter haben schon die Erfahrung gemacht, dass eine professionelle Beratung zum richtigen Anlegen des Babys an der Brust wahre Wunder bewirkt hat.

Fließt genug Milch?

Wohl jede Mutter kennt die Sorge, dass ein gestilltes Baby möglicherweise nicht genug trinkt. Beruhigend zu wissen, dass diese Bedenken in den meisten Fällen unbegründet sind. Dennoch kann es vereinzelt vorkommen, dass die Milch, die das Baby an der Brust trinken kann, nicht ausreicht, um seinen Hunger zu stillen. Schreien nach dem Stillen kann das auf Hunger hindeuten, das Baby will mehr. Oft wird die Milchbildung schon dadurch angeregt, dass das Baby häufiger angelegt wird. Beim Stillen gilt: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Je häufiger das Kind an der Brust saugt, umso öfter wird der so genannte Milchspendereflex ausgelöst.

Der Körper der Mutter registriert, dass die Nachfrage nach Muttermilch steigt und kurbelt die Produktion an. Zusätzlich sollte jede stillende Mutter darauf achten, genug zu trinken.

Baby schreit nach dem Stillen: Für eine ruhige Umgebung sorgen

Schreien nach dem Stillen kann auch auf Überreiztheit des Babys hindeuten. Im Idealfall kommt das Kind beim Trinken völlig zur Ruhe. Viele Babys schlafen auch über das Stillen ein. Nun muss ein Baby beim Stillen nicht zwangsläufig wegschlummernd, sondern kann auch danach satt und gestärkt weiter die Welt erkunden. Trotzdem ist es wichtig, beim Stillen auf eine ruhige Atmosphäre zu achten. Sind zu viele Reize um das Kind herum, wird es abgelenkt und nimmt nicht genug zu sich. Je älter die Kinder werden und je mehr sie von der Welt sehen wollen, desto häufiger tritt dies auf.

Handys, grelles Licht, zu viele Laute, blinkendes Spielzeug, Klingeln des Telefons und Ähnliches können den Trinkvorgang des Kindes immer wieder unterbrechen. Oft trinkt das Baby dann hektisch, aber nicht genug und zudem verspannt es sich. Hilfreich ist ein Raum, in dem Mutter und Kind nach Möglichkeit alleine sind. Störende Reize sollten vermieden werden. Ruhiges Sprechen mit dem Kind, sanftes Streicheln können entspannend wirken und dafür sorgen, dass Schreien nach dem Stillen bald der Vergangenheit angehört.

schreiendes baby
morrowlight/shutterstock.com

Wann wegen Schreien beim Stillen zum Kinderarzt?

Manchmal scheint nichts zu helfen und trotz aller Bemühungen schreit das Kind nach dem Stillen. Hat bereits die Hebamme die Anlegetechnik kontrolliert und hat man Stillen in einer ruhigen Atmosphäre ermöglicht, das Kind scheint sich aber durch nichts zu beruhigen, kann eine kinderärztliche Untersuchung für Sicherheit sorgen. Der Kinderarzt wird das Gewicht des Babys kontrollieren, den Körper abtasten und eventuell weitere Untersuchungen veranlassen. Meistens bleibt dies ohne Ergebnis. Zumindest können Mutter sich dann aber beruhigen, dass hier etwas Ernstes übersehen wird.

Wichtig zu wissen: Viele Kinder durchleben in ihrer Entwicklung Schreiphasen unklarer Ursache, bei denen nichts zu helfen scheint. Bei vielen Babys kann man die Uhr danach stellen. Auch, wenn das Schreien nach dem Stillen auftritt, muss das Weinen dann nicht zwangsläufig etwas mit dem Stillen zu tun haben. Das Wissen darum, dass es „nur eine Phase“ ist, die auch wieder vergehen wird, kann aber bei der Mutter für mehr Gelassenheit und Entspannung sorgen – und oftmals überträgt diese sich auch auf das Baby!

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