40. SSW: Menstruationsartige Schmerzen richtig deuten
Nach knapp 40 Wochen geht die Schwangerschaft ihrem Ende entgegen. Die Geburt steht bevor. Nun ist bei vielen werdenden Müttern die Sorge groß, dass im Endspurt noch etwas Unerwartetes passieren könnte. Ängste können auch zum Beispiel durch menstruationsartige Schmerzen am Ende der Schwangerschaft ausgelöst werden.
Woher können menstruationsartige Schmerzen in der 40. SSW kommen?
Schmerzen können generell so vielfältige Ursachen haben, dass ein Gang zum Arzt immer der sicherste Weg ist. Nur der Arzt vor Ort kann eine Untersuchung durchführen und sicher sagen, woher die Schmerzen am Ende der Schwangerschaft kommen. Beruhigend kann jedoch für manche Mütter schon sein zu wissen, dass menstruationsähnliche Schmerzen am Ende der 40 Wochen Schwangerschaft nicht ungewöhnlich sind.
Viele Schwangere empfinden gegen Ende immer mal wieder Schmerzen im Unterleib. Diese können zum einen von der Dehnung der Bänder kommen. Der Bauch wird während der Schwangerschaft immer praller und das Gewicht der Gebärmutter samt Baby drückt auf Sehnen und Bänder. Schmerzen, die durch diese Überlastung entstehen, können sehr unterschiedlich empfunden werden. Viele Schwangere beschreiben Schmerzen, die der Arzt der Dehnung des Gewebes zuschreibt, als menstruationsartig. Schmerzen dieser Art sind unangenehm, aber ungefährlich. Hier kann es helfen, sich hinzulegen und dem Körper Ruhe zu gönnen. Oft verschwinden diese Schmerzen dann auch wieder von alleine.
Die Menstruation kündigt sich bei vielen Frauen mit Krämpfen an. Krämpfe können ein beträchtliches Ausmaß annehmen und für starke Schmerzen sorgen. Auch Wehen sind letztendlich nichts anderes als Muskelkrämpfe, die das Baby aus der Gebärmutter hinaus schieben. Wenn am Ende der Schwangerschaft menstruationsartige Schmerzen auftreten, ist also auch immer an eine mögliche Wehentätigkeit zu denken.
Fühlen sich Wehen an wie Menstruationsschmerzen?
Gerade Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, beschäftigt am Ende der Schwangerschaft wiederholt die Frage, wie sich Wehen anfühlen. Eine alpgemeingültige Beschreibung von Wehen kann es dabei leider nicht geben. Schmerzempfinden ist immer unterschiedlich. Wichtig ist aber zu verstehen, dass Wehen dadurch entstehen, dass die Gebärmutter sich wiederholt zusammenzieht. Die Gebärmutter ist ein Muskel, um letztendlich sind Wehen nichts anderes als Muskelkrämpfe von einer besonders starken Intensität.
Die Wehen werden dabei häufig auch als krampfartig wahrgenommen und scheinen sich in Wellen über den ganzen Körper auszubreiten. Ähnlich verhält es sich bei vielen Frauen natürlich auch mit Menstruationsschmerzen. Insofern können erste Wehen und Menstruationsschmerzen schon grundsätzlich verglichen werden.
Wann zum Arzt?
Wenn gegen Ende der Schwangerschaft menstruationsartige Schmerzen auftreten, ist düs für viele Frauen ein Grund zur Beunruhigung. Man fragt sich, ob es dem Baby gut geht und ob die Geburt nun kurz bevorsteht. Grundsätzlich sind Schmerzen im Unterleib nicht per se ein Grund zur Beunruhigung und keinesfalls zwangsläufig ein Indiz dafür, dass es dem Kind im Bauch nicht mehr gut geht. So wird eine Geburt an sich ja als durchaus schmerzhaft empfunden, was jedoch nicht dem Baby schadet!
Wichtig zu wissen ist, dass geburtswirksame Wehen sich in ihrer Intensität steigern. Im Regelfall beginnen Wehen nicht direkt extrem stark, sondern steigern sich über Stunden so, dass die Kontraktionen letztendlich bewirken, dass das Baby durch die Scheide auf die Welt kommen kann. Hierbei nehmen also die Muskelkontraktionen und damit auch die Schmerzen meist über Stunden an Intensität deutlich zu. Lassen die Schmerzen aber immer wieder nach oder hören auch für Stunden ganz auf, so handelt es sich meistens nicht um wirkliche Wehentätigkeit.
Testen kann man, ob es sich bei menstruationsartigen Schmerzen im Wehen handelt, oft damit, dass man sich zum Beispiel in die warme Badewanne legt. Dies entspannt die Muskulatur. Wirkliche Wehen, die die Geburt vorantreiben, kann man aber nicht durch die Wärme der Badewanne stoppen! Werden die Schmerzen also immer stärker und krampfartiger, so sollte in jedem Fall durch Hebamme oder Arzt/Ärztin überprüft werden, ob die Geburt kurz bevorsteht. Wenn die Schmerzen aber durch die Wärme und die sich so entspannende Muskulatur eher wieder weniger werden, so handelt es sich meistens nicht um Wehen.
Proaktiv handeln bei menstruationsartigen Schmerzen in der 40. Schwangerschaftswoche
Immer zum Arzt gehen sollte man, wenn es zu Blutungen kommt. Auch Blutungen, egal ob mit ohne Schmerzen, können eine völlig harmlose Ursache haben. Es kann sich aber auch um einen medizinischen Notfall für Mutter und Kind handeln, der ärztliches Eingreifen notwendig macht. Blutungen am Ende der Schwangerschaft sind immer ein Grund, sich schnellstmöglich in ärztliche Behandlung zu geben und die Ursache abklären zu lassen.
Schmerzen, die plötzlich kommen und nicht mehr nachlassen, sollten am Ende der Schwangerschaft immer abgeklärt werden. Je nach Naturell beunruhigen die menstruationsartigen Schmerzen in der 40. SSW auch so sehr, dass der Stress weder für Mutter noch für das Kind gut ist. Sich untersuchen und die Ursache der Schmerzen schnell klären zu lassen, kann für Beruhigung sorgen.