Gesundheit

Wenn der nötige Schutz fehlt: Kreidezähne bei Kindern und Jugendlichen

Etwa 25 Prozent aller Kinder leiden an den sogenannten Kreidezähnen: Die Zähne haben verfärbte Flecken, schmerzen bei Hitze oder Kälte und reagieren empfindlich auf Berührungen. Zudem ist das Risiko für Karies signifikant größer als bei Kindern ohne die Erkrankung. Die Kreidezähne entstehen durch einen Mangel an Mineralien, wodurch der Zahnschmelz viel weicher ist als gewöhnlich. Wir verraten, wie man die Krankheit rechtzeitig erkennt, wie man vorbeugen kann und was man sonst noch zum Thema wissen sollte.

Was sind die Ursachen für Kreidezähne?

Oft sieht man die ersten Anzeichen für die Erkrankung bereits, kurz nachdem die ersten Zähnchen durchbrechen: Denn diese sind bräunlich bis gelblich verfärbt, haben Furchen auf der Oberfläche oder – bei den Backenzähnen – keine Zahnhöcker. Das hat jedoch alles nichts mit mangelnder Hygiene und Pflege zu tun.

Denn Ursache für die Entstehung von Kreidezähnen ist ein Mineralienmangel, weshalb die Krankheit von Ärzten auch Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH, genannt wird. Dieser kann durch eine ernsthafte Erkrankung in den frühen Lebensjahren entstehen, durch einen Vitamin-D-Mangel beim Kind selbst oder bei der Mutter während der Schwangerschaft, durch Geburtskomplikationen und damit einhergehenden Sauerstoffmangel oder die Einnahme von Antibiotika im frühen Kindesalter. Weitere vermutete Ursachen sind Umweltgifte und Weichmacher, wie er häufig in Kunststoffen zu finden ist.

Welche Zähne sind betroffen?

Oft trifft es die Milchzähne, die Erkrankung kann aber auch bei bleibenden Zähnen entstehen. In der Regel handelt es sich dabei um Backen- und Schneidezähne, die anderen Exemplare bleiben meist verschont.

Wie kann betroffenen Kindern und Jugendlichen geholfen werden?

Die Heilung von MIH ist aktuell leider noch nicht möglich. Doch es gibt verschiedene Handlungswege, um das Fortschreiten der Erkrankung, den Verlust von Zähnen und die Schmerzen bei unterschiedlichen Temperaturen und Berührungen einzudämmen.

Dafür ist es wichtig, dass die Kreidezähne rechtzeitig erkannt werden – nur einer von vielen guten Gründen, um schon ab dem Kleinkindalter regelmäßig einen Zahnarzt aufzusuchen! Dieser erkennt die Erkrankung meist rascher als die Eltern und kann dann mit Lacken, Versiegelungen oder anderen Maßnahmen helfen, die Symptome auf ein Minimum zu begrenzen. Im schlimmsten Fall muss der betroffene Zahn gezogen werden: Also lieber nicht zu lange warten!

Kann man Kreidezähnen wirkungsvoll vorbeugen?

Allzu viele Möglichkeiten gibt es hier nicht, da die Ursachen für die bröseligen, verfärbten Zähne noch nicht restlos geklärt sind. Da sie jedoch oft auf oben genannte Weichmacher zurückgeführt wird, ist es empfehlenswert, gerade jungen Kindern keine Trinkflaschen und Spielsachen aus Plastik anzubieten. Besser sind Gegenstände aus Holz, Trinkflaschen aus (dickem!) Glas oder Metall und ähnliche Alternativen.

Zudem sollte auf eine ausgewogene Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen geachtet werden – sowohl während Schwangerschaft und Stillzeit, als auch beim Nachwuchs selbst! Unnötige Antibiotika-Gaben sollten ebenso unterlassen werden wie zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke.

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