Gesundheit

Pupsglobuli: Behandlung gegen Dreimonatskoliken bei Babys

Die sogenannten Pupsglobuli oder Paderborner P-Globuli dienen zur Behandlung von Dreimonatskoliken bei Babys. Unter diesen Darmbeschwerden leiden zahlreiche Säuglinge, was ihren Eltern oft schwer zu schaffen macht. Mithilfe der Pupsglobuli sollen sich die Beschwerden lindern lassen.

Was sind Pupsglobuli?

Die Pupsglobuli, Paderborner Pupsglobuli oder Paderborner P-Globuli zählen zu den homöopathischen Arzneimitteln. Sie werden gegen Dreimonatskoliken sowie andere Darmbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Darmkrämpfe verabreicht. Hergestellt werden die Globuli mit dem kuriosen Namen schon seit 1998 von der St. Christophorus Apotheke an der Bahnhofstraße in Paderborn. Die Apotheke hat sich einen Namen beim Angebot von Naturheilmitteln und homöopathischen Arzneien gemacht. Die Idee für die Entwicklung der speziellen Streukügelchen stammte von dem früheren Apothekeninhaber Antonius Steinwart.

Auch seine Nachfolgerin Vera Brockmeyer, die die St. Christophorus Apotheke inzwischen leitet, ist von den positiven Effekten der Pupsglobuli überzeugt. Von ihr erhielten die Streukügelchen die Bezeichnung „Paderborner P-Globuli“. Allerdings war es nicht möglich, die medizinische Wirksamkeit von homöopathischen Arzneimitteln wissenschaftlich zu belegen. Aus diesem Anlass darf keine Werbung mit den zu behandelnden Beschwerden oder Erkrankungen gemacht werden. Die Herstellung der Globuli findet im apothekeneigenen Labor statt. Ein Onlineshop vertreibt sie in ganz Deutschland. Damit möchte sich die St. Christophorus Apotheke von anderen Online-Apotheken abgrenzen.

Wirkung der Paderborner P-Globuli

Die Wirkung der Pupsglobuli basiert auf der Homöopathie. Das Prinzip der homöopathischen Medizin beruht auf der Annahme, dass Substanzen, die bei gesunden Menschen Beschwerden oder Krankheiten hervorrufen, in der Lage sind, erkrankte Personen zu heilen, wenn sie entsprechend verdünnt werden. Obwohl sich dieses Prinzip wissenschaftlich nicht bestätigen ließ, sind viele Mütter aufgrund positiver Erfahrungen von der positiven Wirkung der Paderborner P-Globuli überzeugt. Schulmediziner kritisieren allerdings, dass es sich bei den speziellen Globuli gar nicht um ein homöopathisches Mittel handelt, da sie Inhaltsstoffe enthalten, die ohnehin lindernd auf Darmbeschwerden wirken.

Vom INH (Informationsnetzwerk Homöopathie), das sich aus unterschiedlichen Wissenschaftlern und Medizinern zusammensetzt, werden die Paderborner P-Globuli als wirkungslos eingestuft. Um pharmakologische Effekte zu erzielen, sei der Gehalt der Inhaltsstoffe viel zu niedrig, glauben die Homöopathiekritiker. Die vermeintlich positive Wirkung sei nach Ansicht des INH dadurch zu erklären, dass die Beschwerden mit der Zeit von selbst wieder vergingen, was anschließend als Erfolg der Globuli gewertet wird.

Die Inhaltsstoffe im Detail

Die Paderborner P-Globuli enthalten Inhaltsstoffe wie:

  • Kümmel
  • Fenchel
  • Kamille
  • Anis
  • Balsamapfel
  • zottige Yamswurzel
  • Koloquinte

Dabei handelt es sich um Heilpflanzen, die auch in zahlreichen Magen-Darm-Tees vorkommen. Als weiterer Bestandteil ist Saccharose enthalten.

Anwendungsgebiete von Pupsglobuli

Hauptanwendungsgebiete der Paderborner P-Globuli sind die sogenannten Dreimonatskoliken, die bei 10 bis 15 Prozent aller Babys in den ersten Wochen ihres Lebens auftreten. Die genaue Ursache ist bislang unklar. Es wird vermutet, dass es wegen der noch nicht vollständig ausgebildeten Darmfunktionen zur Ansammlung von Luft im Darm kommt, was wiederum Darmbeschwerden wie unangenehme Blähungen zur Folge hat. In der Regel dauern die Dreimonatskoliken von der zweiten Lebenswoche bis zum Ende des dritten Lebensmonats und verschwinden dann allmählich von selbst. Die Kinder reagieren durch die Beschwerden oft mit heftigem Schreien und Weinen, was auch oft ihre Eltern nervlich sehr mitnimmt.

Weil die Kinder so viel schreien, verschlucken sie wiederum Luft, die sich dann im Bauch ansammelt und erneut Darmprobleme auslöst.

Darreichung der Pupsglobuli

Die Darreichung der Paderborner P-Globuli gestaltet sich meist einfacher als die von Magen-Darm-Tees. So lutschen die Babys lieber die süßen Zuckerkügelchen als Kräutertee mit markantem Geschmack zu trinken. Kinder bis zu drei Jahren nehmen pro Tag drei Globuli zu sich.

Welche Nebenwirkungen können durch die Paderborner P-Globuli auftreten?

Weil es sich um rein pflanzliche Inhaltsstoffe der Pupsglobuli handelt, gilt das homöopathische Mittel als gut verträglich. Findet die Darreichung vorschriftsmäßig statt, sind in der Regel keine unerwünschten Nebenwirkungen zu befürchten. Aufgrund der starken Verdünnung zeigen sich auch keine Überdosierungen. Im Bereich des Möglichen sind allerdings allergische Reaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe. So können auch pflanzliche Stoffe Allergien hervorrufen. Werden die Beschwerden des Babys schlimmer oder treten zusätzliche Symptome auf, ist die Behandlung umgehend zu unterbrechen und ein Kinderarzt um Rat zu fragen.

Welche Alternativmöglichkeiten gibt es?

Alternativ oder als Ergänzung zur Darreichung der Globuli lassen sich auch Verdauungstees, die Anis, Fenchel oder Kümmel enthalten, einnehmen. Die Tees haben den Vorteil, dass sie zumeist preiswerter sind als die Pupsglobuli. Ebenfalls als hilfreich gelten das Schaukeln des Babys auf dem Arm oder wenn es im Fliegergriff getragen wird, sowie das Massieren seines Bauches. Sinnvoll kann zudem das Umstellen der Ernährung sein sowie eine Vermeidung von blähenden Nahrungsmitteln. Grundsätzlich sollte vor der Einnahme von Arzneimitteln in der ersten Lebensphase des Kindes im Vorfeld ein Arzt befragt werden. Dieser kann über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Ähnliche Beiträge

Back to top button
Close