Schwangerschaft

Die ersten Wehen: Anzeichen richtig deuten und Ruhe bewahren

Die ersten Wehen während einer Schwangerschaft führen nicht selten zu Verunsicherung. Angst ist jedoch stets ein schlechter Ratgeber. Doch wie verhält sich die werdende Mutter am besten, wenn es dann tatsächlich losgeht?

Die ersten Wehen: Grundlegende Informationen

Bei Wehen handelt es sich um Muskelkontraktionen der Gebärmutter, die die Geburt ankündigen. Doch schon vor dem Beginn der Geburt ist es möglich, dass die Wehen einsetzen. Sie dauern in der Regel 20 bis 60 Sekunden. Wehen sind aber nicht gleich Wehen. So wird unterschieden zwischen:

  • vorzeitigen Wehen, die schon vor der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) beginnen und mit Verlagerungen der Gebärmutter einhergehen
  • Übungswehen ab der 25. Schwangerschaftswoche
  • Vorwehen, die sich ab der 36. SSW an die Übungswehen anschließen
  • Eröffnungswehen, die den Beginn der Geburt ankündigen
  • Press- und Austreibungswehen während der Geburt
  • Nachwehen, die sich in den ersten Tagen nach der Geburt bemerkbar machen und das Abstoßen der Plazenta auslösen

Die ersten Anzeichen richtig deuten

Mit dem Voranschreiten der Schwangerschaft werden die Eltern sichtlich nervöser und achten auf jegliche Veränderungen. Zeigen sich dann tatsächlich die ersten Wehen, führt dies nicht selten zu übertriebener Hektik und sogar Ängsten. Dadurch kann sich die Situation jedoch unnötigerweise verkomplizieren. Umso wichtiger ist es, sich bereits im Vorfeld zu informieren, was zu tun ist, wenn die ersten Wehen auftreten.

Rat von der Hebamme

Es wird empfohlen, bei den ersten Wehen mit der Hebamme Kontakt aufzunehmen. In den meisten Fällen holt die Hebamme einige Informationen ein und rät dazu, nicht überstürzt das Krankenhaus aufzusuchen. Meist empfiehlt sie, die Signale des eigenen Körpers zu beachten, denn mitunter kann es bis zur tatsächlichen Geburt noch einige Zeit dauern. Manche Kliniken behalten die Schwangeren längere Zeit im Krankenhaus, obwohl die Geburt noch nicht unmittelbar bevorsteht. Einige verabreichen sogar Medikamente, die Wehen auslösen. Diese künstlichen Wehen gelten jedoch als schmerzhafter als natürliche Wehen.

Was soll bei den ersten Wehen geschehen?

Bei den meisten schwangeren Frauen kommen die ersten Wehen nur in größeren Abständen vor und nehmen einen leichten Verlauf. Es gibt jedoch individuelle Unterschiede. So verhärtet sich bei einigen der Bauch, bei anderen zwickt es im Unterleib, während wiederum andere mit Bauchkrämpfen zu kämpfen haben oder Rückenschmerzen verspüren. Bei manchen Schwangeren nimmt die Wehenphase einige Stunden in Anspruch, mitunter hält sie sogar mehrere Tage an. Bleibt die werdende Mutter jedoch länger zuhause, steigt die Möglichkeit, dass die Geburt kürzer und unkomplizierter verläuft. So empfinden die meisten Schwangeren es in den heimischen vier Wänden wesentlich angenehmer als in einem sterilen Krankenhaus.

Tipps in der frühen Wehenphase

Es gibt einige Tipps, die sich in der frühen Wehenphase bewährt haben. Dazu gehören:

  • genügend essen und trinken wie Vollkornprodukte, Gemüse oder Bananen, um wichtige Nährstoffe und Energie zu erhalten
  • Baden oder Duschen im warmen Wasser bis zu 38 bis 40 Grad Celsius, weil die Schmerzen dadurch gelindert werden
  • Ausruhen und Schlafen und dabei gut zudecken
  • Ablenken mit Dingen, die man gerne tut, wie beispielsweise Musik hören, Fernsehen oder Lesen
  • Eine Körperposition einnehmen, die angenehm ist, was individuell unterschiedlich ausfällt
  • Entspannungsmethoden und Atemtechniken durchführen, die die Situation erleichtern

Was der Partner, Angehörige oder Freunde tun können

Wer lieber Gesellschaft bei seinen ersten Wehen um sich hat, anstatt allein zu bleiben, hat die Möglichkeit, sich von seinem Partner, Verwandten oder Freunden unterstützen zu lassen. So können diese zum Beispiel mit der werdenden Mutter sprechen, sie massieren und beruhigend auf sie einwirken. Sind schon andere Kinder da, können sie sich auch um deren Betreuung kümmern. Weitere Optionen sind:

  • eine Mahlzeit zubereiten
  • das Messen der Zeitabstände zwischen den Wehen
  • ein Bad einlassen
  • einfach die Hand halten

Letztlich handelt es sich bei den ersten Wehen um einen ganz natürlichen Vorgang, der die Geburt des Babys voranbringt.

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