Bronchialasthma bei Schwangeren: Wissenswertes für werdende Mütter
Asthma ist eine hierzulande weit verbreitete, chronische Erkrankung der Atemwege, die schlimmstenfalls während eines Anfalls zu Atemnot führen kann. Müssen Asthmatikerinnen während der Schwangerschaft besondere Dinge beachten und können Medikamente auch während dieser Zeit eingenommen werden?
Bronchialasthma während der Schwangerschaft: Das sollte man wissen
Asthmatikerinnen stellen sich während einer Schwangerschaft häufig die Frage, ob sie ihre medikamentöse Behandlung fortsetzen oder diese absetzen sollten. Grundsätzlich sollte eine Asthmatikerin ihren behandelnden Arzt umgehend über eine bestehende Schwangerschaft in Kenntnis setzen. Meistens werden anschließend Kontrolltermine in einem geringeren Abstand als vorher durchgeführt. Während des Arztgesprächs kann dann auch besprochen werden, ob bisher verwendete Medikamente weiterhin eingenommen werden können. Grundsätzlich sind sich Mediziner einig, dass ein gut behandeltes Asthma kaum bis keine Einschränkungen oder Gefahren für Mutter und Kind mit sich bringt.
Allerdings sollte immer im Einzelfall geklärt werden, ob die aktuelle Medikation während der Schwangerschaft beibehalten werden kann. Einfluss auf die Häufigkeit und Intensität der Nebenwirkungen von Asthmamedikamenten haben die Menge, Häufigkeit und Form der Einnahme. So treten beim Salbutamol Spray Nebenwirkungen seltener auf als bei Einnahme des Präparats in Tablettenform. Salbutamol wurde in England bereits im Jahr 1969 zugelassen und war damals das erste selektive Beta-2-Sympathomimetikum. Seit vielen Jahren ist das Spray für Asthmatiker auch auf dem deutschen Markt erhältlich.
Ist ein Asthmaanfall gefährlich für ungeborene Kinder?
Wird vorliegendes Bronchialasthma während einer Schwangerschaft nicht behandelt, kann es vermehrt zu Asthmaanfällen kommen. Der Grund hierfür ist unter anderem die stärkere körperliche Belastung der Mutter. Für eine gesunde Kindesentwicklung ist die konstante Versorgung mit Sauerstoff jedoch immens wichtig. Embryos werden über das Blut der Mutter mit Sauerstoff versorgt, was nur bei ausreichender Sauerstoffsättigung des Blutes möglich ist. Genau diese Sauerstoffsättigung wird während eines Asthmaanfalls jedoch deutlich gesenkt und das kann sich auf die Gesundheit und Entwicklung des Ungeborenen nachteilig auswirken.
Schwangere mit unbehandeltem oder nicht ausreichend behandeltem Bronchialasthma haben ein höheres Risiko für Frühgeburten. Da auch die Entwicklung des Kindes beeinflusst werden kann, kommt es teilweise zu Untergewicht und zu geringer Größe des Kindes bei der Geburt. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für Präeklampsie. Hierbei wird durch einen stark ansteigenden Blutdruck und eine hohe Menge Eiweiß im Urin das Risiko für Krampfanfälle gesteigert, was wiederum gefährlich für Mutter und Kind werden kann.
Fazit
Asthma sollte für Frauen kein Hinderungsgrund sein, sich einen Kinderwunsch zu erfüllen. Allerdings ist es gerade während der Schwangerschaft wichtig, im engen Austausch mit dem behandelnden Arzt zu stehen, Kontrolltermine engmaschiger wahrzunehmen und das vorliegende Bronchialasthma zu behandeln. Dadurch lässt sich das Risiko für die werdende Mutter und das ungeborene Kind deutlich senken. Kommt es dennoch zu einem schweren Asthmaanfall, sollte dieser unbedingt in einem Krankenhaus behandelt werden, um die Sauerstoffversorgung des Embryos sicherstellen zu können.