Erziehung

Kinder an den Straßenverkehr heranführen: Verkehrssicherheit verstehen

Auch wenn die Anzahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr um fast 7% zurückgegangen ist, so sind noch immer über 3.000 Verkehrstote zu beklagen. Im Jahr 2018 verunglückten mehr als 29.000 Kinder im Straßenverkehr, davon mehr als 1.000 schwer. Verkehrsaufkommen und Verkehrsdichte steigen weiterhin rapide an. Daher ist es umso wichtiger, unsere Kleinsten, die am meisten gefährdet sind, besonders gut vorzubereiten, bevor wir sie alleine in den Straßenverkehr entlassen.

Kinder im Verkehr: Früh übt sich, wer ein guter Verkehrsteilnehmer sein will

Damit sich unsere Kinder bereits von klein auf an den Verkehr gewöhnen, sollten Sie diese bei Ausflügen mit dem Fahrrad auf einem speziell für Kinder angefertigten Sitz transportieren. So nehmen die Kinder bereits das Radfahren als ganz natürlich wahr und verlieren die Angst davor, wenn sie später z.B. selbst Radfahren. Denn wer ängstlich ist, ist unkonzentriert und Konzentration ist besonders im Straßenverkehr wichtig. Vergessen Sie niemals, dass Sie für Kinder ein Vorbild sind. Und genau so sollten Sie sich auch stets in Anwesenheit Ihrer eigenen (und auch anderer) Kinder verhalten.

Nutzen Sie jede Gelegenheit, um den Kleinen zu erklären, warum Sie im Auto einen Sicherheitsgurt anlegen und warum es wichtig ist, an einer Kreuzung nach links und rechts zu schauen, bevor diese überquert wird. Je häufiger Sie die entsprechenden Grundsätze wiederholen, desto eher werden Ihre Kinder sich daran erinnern und Ihre Ratschläge beherzigen.

Grundlagen im Straßenverkehr

Sobald die Kinder das Sprechen lernen (ab circa 3 Jahren), sollten Sie ihnen die grundlegenden Verkehrsregeln erklären. Dazu gehören z.B. die Bedeutungen der Farben Rot, Gelb und Grün einer Ampel, sowie das Warten am Bordstein, bevor man die Straße überquert. Dies schafft man mit einem einfachen Satz: „Bei Grün gehen, bei Rot stehen!“. Machen Sie sich bewusst, dass die Gefahrenwahrnehmung von Kindern kaum ausgeprägt ist. Sie handeln eher impulsiv und als Eltern müssen Sie daher besonders achtsam sein. Was für Sie selbst keine Gefahr darstellt, kann für die Kleinen bereits tödlich sein. Machen Sie Ihre Kinder darauf aufmerksam, dass es in der Nähe einer befahrenen Straße gefährlich ist.

Wenn Sie mit Ihrem Kind an einem Zebrastreifen stehen, sollten Sie gemeinsam den Arm nach vorne ausstrecken und warten, bis anfahrende Fahrzeuge stehenbleiben. Erst dann darf die Straße gefahrlos überquert werden. Dennoch sollten die Kinder nicht blind nach vorne rennen, sondern stets um Aufmerksamkeit angehalten werden. Auch werden Kinder wegen ihrer Größe oft übersehen, also sollten sie die Arme senkrecht nach oben strecken, wenn sie sich zwischen den Autos bewegen.

Kinder auf dem Weg zur Schule

Damit die Kinder den Schulweg sicher und unbeschadet zurücklegen können, sollten Sie diesen mit den Kleinen vorher mehrmals einüben und wiederholen. Erklären Sie, an welchen Stellen es besonders wichtig ist, aufmerksam zu sein. Die Kinder sollten nun schon wissen, dass man auf der Straße nicht spielen darf, sondern aufpassen muss. Bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind auf dem Schulweg keine Kopfhörer trägt, um Musik zu hören. Denn dies lenkt natürlich vom Straßenverkehr ab und es ist somit nicht möglich, sich nähernde Gefahren mit dem Ohr wahrzunehmen. Und oft sind es nur wenige Sekunden, die bei einem Unfall entscheidend sind.

Motorische Fähigkeiten und Wahrnehmung trainieren

Unsere Sinne schützen uns vor Gefahren, so also auch im Straßenverkehr. Ihr Kind sollte Erfahrungen gemacht haben mit Geschwindigkeit, Beschleunigung und Abbremsen. So erlernen Kinder den Zusammenhang zwischen einem sich bewegenden Objekt und einer möglichen Kollision. Auch die Körperkoordination kann bei einer Gefahrensituation hilfreich sein, wenn es darum geht, sich schnell und zielgerichtet zu bewegen. Sie sollten daher mit Ihren Kindern im Spiel diese sensomotorischen Fähigkeiten trainieren. Auch die akustische Wahrnehmung ist bei Kindern noch nicht besonders gut ausgeprägt. Es kann ihnen deshalb schwerfallen, bestimmte Quellen von Geräuschen zu identifizieren und zuzuordnen.

Wenn Sie mit Ihren Kindern im Straßenverkehr sind, machen Sie die Kleinen darauf aufmerksam: zum Beispiel, wie es sich anhört, wenn ein großer LKW sich nähert. Wie man ihn bereits aus der Ferne hört und wie er mit der Zeit immer lauter wird. Versuchen Sie dies in ein Spiel mit einzubauen. Fordern Sie Ihr Kind auf, darauf zu achten und sie zu informieren, wenn es etwas hört. So wird ganz automatisch die Aufmerksamkeit des Kindes geschult.

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