Babydecke nähen: Schritt-für-Schritt Anleitung zum Selbermachen
Es gibt nichts Schöneres, als Stücke für den Eigenbedarf selbst zu gestalten. Manchmal sind die Designs zu langweilig, die Artikel zu kostspielig oder das Lieblingsstück ist ausverkauft. So macht es umso mehr Spaß, Kreatives und Persönliches mit Liebe selbst zu entwickeln und umzusetzen. Ihr werdet mit Eurem Baby sehr lange Spaß mit einer selbst genähten Babydecke haben.
Babydecke selber nähen: Grundlegende Informationen
Eine Babydecke ist eine warme, weiche Unterlage, die eine kuschelige und schützende Schicht zwischen dem Körper des Babys und dem Untergrund – Teppich oder Laminat oder anderen Untergründen – herstellt. Da sich ein kleiner Säugling anfangs noch nicht über größere Strecken alleine bewegen kann, ist es schon aus hygienischen Gründen notwendig, eine Babydecke zu haben. Das Baby wird einen großen Teil des Tages auf der Decke verbringen. Hier macht es seine Wahrnehmungserfahrungen, spielt, schläft und verbringt auch seine Zeit mit den Eltern oder Geschwistern. Vielleicht bekommt es hier ab und zu seinen Brei, sein Fläschchen, den Babybecher oder wird, mit einem dazwischen geschobenen Moltontuch, schnell einmal gewickelt.
Gerne wird die Babydecke auch als Zudecke für den Kinderwagen genutzt oder geht mit auf Reisen. Die Babydecke ist nicht nur ein sicherer und gemütlicher Aufenthaltsort für das Baby, sondern schützt auch den Untergrund. Das Kleine spuckt vielleicht Milch oder Tee nach der Mahlzeit, sabbert beim Zahnen, krümelt mit Keksen oder Banane. Das würde Flecken auf dem Teppich hinterlassen und der Laminat würde auch über die Zeit leiden. Da die Decke auch gewaschen werden muss, könnten doch eine oder gleich zwei genäht werden?
Der Stoff für die Babydecke
Der Gestaltungsfreiheit sind kaum Grenzen gesetzt. Soll sich der Stoff farblich in die Zimmereinrichtung einfügen? Soll die Gestaltung zum Kinderwagen passen? Ist der Stoff eher einfarbig, denn Bilderbücher und Spiele sind bunt genug? Soll der Stoff kleine Muster haben oder aus drei, vier Grundmustern als Patchwork verarbeitet werden? Kommt der Stoff aus dem Stoffgeschäft oder lasse ich ihn mit eigenen Designs oder Fotos bedrucken? Der Stoff an sich sollte belastbar sein, nicht zu Pilling neigen und keine Fusseln enthalten, die angeatmet werden können. Er sollte sich nicht elektrisch aufladen. Geeignet sind Flanell-Fleece, Wellness-Fleece und Mikro-Fleece. Es ist auch möglich, Baumwolle zu nehmen und als Mittelschicht Volumenvlies zu verarbeiten.
Die Maße: Worauf sollte man achten?
Der Vorteil einer selbst genähten Babydecke ist, dass man sich an kommerzielle Maße halten kann (100 cm x 70 cm)oder die Decke entsprechend den eigenen Bedürfnissen berechnet. Die Grenze setzt die Breite der Stoffe, die etwa zwischen 140 cm und 160 cm liegt. Eine Möglichkeit ist auch, die halbe Breite im Stoffbruch zu nehmen. Damit sind direkt Ober- und Unterseite der Decke vorgegeben.
Babydecke nähen: Dieses Zubehör wird benötigt
Zum Zuschneiden bei der Patchwork-Technik empfehlen sich eine gute Schneideunterlage, ein Rollschneider und ein Lineal. Idealerweise sind auf der Schneidematte schon Quadrate vorgezeichnet. Manche Firmen bieten schon fertig zugeschnittene Patchworkpakete an. Die Babydecke wird mit einem Schrägband umfasst. Da das Schrägband an den Außenkanten des Stoffes umgeschlagen wird, sollte es breiter sein. Berechnet wird der Umfang der Babydecke. Das ist die Summe der Maße der Außenkanten zuzüglich einer Sicherheit von 20 bis 30 cm. Bei einer anderen Variante wird das Schrägband weggelassen.
Es wird stattdessen durch ein Stück Stoff in der Idee eines Passepartout ersetzt. Dieser Abschluss-Streifen nach außen sollte mindestens 6 cm breit sein. Sehr schöne Ergebnisse liefert hier das Nähen der vier Abschluss-Streifen auf Gehrung im 45 Grad Winkel. Anderenfalls können zwei kurze und zwei lange Streifen vernäht werden oder vier gleich lange Streifen, die die Deckenbreite plus Passepartoutbreite messen. Das Baumwollgarn hat eine mittlere Farbe, die Hintergrundfarbe des Stoffes oder eine Kontrastfarbe.
Nähtechniken im Überblick
In der Umsetzung am einfachsten ist eine Kopfkissen-Idee, bei der kurz vor Schluss Vorder- und Rückseite rechts auf rechts gelegt werden, ein etwa 20 cm breiter Spalt offen gelassen und die Decke dann gestürzt wird.
Babydecke als Patchwork nähen
Zuerst einmal legst du die Stoffquadrate aus und verschiebst sie, bis das entstandene Gesamtbild gefällt. Die Quadrate müssen unbedingt in gleicher Größe sehr sauber zugeschnitten sein, damit das Endergebnis gerade wird und sich keine Fehler summieren. Danach nähst du die Quadrate aus einer Reihe als Reihe zusammen. Die links entstandenen Nähte bügelst du sorgfältig auseinander. Dieser Schritt wird solange wiederholt, bis alle Reihen fertig sind. Dann nimmst du die einzelnen Reihen und nähst sie an den Längsseiten zusammen. Auch hier bügelst du die links entstandenen Nähte sorgfältig auseinander. Jetzt ist das Herzstück der Babydecke fertig. Im nächsten Schritt setzt du die äußeren Stoffstreifen als Passepartout an.
Auch hier muss darauf geachtet werden, insbesondere beim Nähen auf Gehrung, dass die Stoffteile genau zugeschnitten sind. Nun bügelst du den Vlies von links auf oder nähst ihn auf. Die Vierecke sollten nun mit dem Vlies mit einem Quiltstich verarbeitet werden, damit das Vlies sich später in der Waschmaschine nicht zerknautscht. Die Decke hat nun ihre gewünschte Größe erreicht. Im nächsten Schritt nähst du die Rückseite der Decke. Sie wird nach der Größe der Decke der Vorderseite zugeschnitten. Du legst nun beide Teile rechts auf rechts und steppst sie außen ab – bis auf eine Öffnung von etwa 20 cm. Nun stürzt du die Decke und verschließt die restliche Öffnung mit der Hand oder mit der Maschine. Fertig ist die Kreation!
Als Fotodecke oder einem Oberstoff in einem Teil
Hier entfällt das Verarbeiten der Quadrate. Du kannst direkt die Außenkante ansetzen. Danach gehst du so vor wie eben beschrieben.
Schrägband-Methode
Bei diesem Weg ist von Vorteil, dass Ober- und Unterstoff im Zuschnitt identisch sind. Die Decke hat von Anfang an die gewünschten Maße. Wenn der Unterstoff entfällt und die Decke sehr dünn wird, setzt du direkt das Schrägband an. Hat die Decke Ober- und Unterstoff, ist es ratsam, die beiden Stoffe miteinander zu verbinden und mit einem Quiltstich Quadrate abzusteppen. Zuerst nähst du das Schrägband von der Unterseite auf. Das Schrägband versteppst du entlang seiner Falzlinie links auf links mit dem Stoff. An den Ecken wird einen Fuß breit bis an diese Stelle genäht. Die Nadel verbleibt im Stoff, dann nähe schräg aus der Ecke heraus. Den nun entstandenen Stoffstreifen klappst du nach schräg oben rechts weg.
Danach klappst du ihn mit einer geraden Kante nach links. Drehe danach den Stoff um 90 Grad und steppe weiter entlang der Falzlinie des Schrägbands. Diesen Schritt wiederholst du an jeder Ecke. Wenn du am Anfang angekommen bist, lässt du das Schrägband 2 bis 3 cm überlappen und schneidest den Rest weg. Nun drehst du die Decke auf den Oberstoff, denn das Schrägband muss umgeklappt noch von dieser Seite angenäht werden. An den Ecken wird das Schrägband wie oben beschrieben schräg vernäht und umgeklappt. Nun könnt ihr euch gemeinsam über die Decke freuen.